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Foto: ninino ./ Quelle: www.PHOTOCASE.com

 

Solange im Bauch alles in Ordnung ist, wissen Frauen im allgemeinen über die Funktion der weiblichen Organe nicht so genau Bescheid. Erst wenn starke Beschwerden auftreten, und spätestens wenn eine Operation ansteht, tauchen Fragen auf. 

Die allermeisten Frauen verlassen sich dann allein auf den behandelnden Gynäkologen. Und wenn er der Meinung ist, dass operiert werden sollte, nehmen sie es als gegeben hin. Sie mögen einen Widerstand spüren, trauen sich in der Regel aber nicht, solange zu fragen, bis sie sicher sind, wie sie sich behandeln lassen wollen. Grundsätzlich haben Ärzte heute keine Zeit für ausführliche Gespräche. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass Gesprächszeit nicht angemessen honoriert wird. Aber, die Ungeduld des Arztes zu spüren, das schüchtert ein. 

Dennoch: keine Angst, dem Arzt Fragen zu stellen. Keine Scheu, ihm zu sagen, "Sie haben mich bisher gut behandelt, aber jetzt möchte ich gern noch eine andere Meinung hören". Ärzte haben einen enormen Informationsvorteil. Sie können Patientinnen verunsichern und in Angst versetzen, auch und gerade, wenn es ihnen nicht bewusst ist. Fachliche und soziale Kompetenz sind wichtig. Das daraus entstehende Vertrauen ist die Basis für eine erfolgreiche Behandlung. Offenheit und Aufklärung über mögliche Methoden, auch über Risiken, sind notwendig, damit eine Frau sich in der Lage fühlt, selbst zu entscheiden, welchen Behandlungsweg sie einschlagen will. Besonders wenn die Diagnose Zeit lässt, sollten Frauen sich gut informieren. 

Fragen Sie herum im Freundinnen- und Bekanntenkreis. Wer hat welche Erfahrungen gemacht? Bei welchem Arzt ist es fachlich und menschlich gut gelaufen? 

Über die Medien ist zu erfahren, dass viele Frauen unnötig operiert werden. Darunter mehr Privat- als Kassenpatientinnen. Die Zahl der Hysterektomien ist hoch, ebenso die Zahl der Bauchschnitte. Wie kommt das? Frauengesundheitszentren und Beratungsstellen wie Pro Familia geben Auskunft. Auch über das Internet kann man sich informieren. 

Bei Myomen, Eierstockzysten oder starken Blutungen gibt es immer zwei oder drei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Die Operation ist eine davon. Auch da gibt es wieder verschiedene Methoden. Welcher Chirurg arbeitet wie? Was sind die Vor- und Nachteile einer Methode? Bevorzugt er die Operation am offenen Bauch? Ist er ein Spezialist in der Endoskopie? Laparoskopisch gut zu operieren, das erfordert ein besonderes Geschick vom Operateur. Wie oft hat er laparoskopisch operiert? 

Nicht zu vergessen, dass die Empfehlung für eine bestimmte Behandlung oder Operationsmethode nicht allein an den Bedürfnissen der Patientin orientiert ist. Sie hängt auch von den Interessen, Vorlieben und Fähigkeiten des Arztes ab, der sie ausspricht. 

Je mehr Fragen dieser Art vor einer Behandlung geklärt werden können, umso grösser ist die Aussicht auf Erfolg.