Verwachsungen sind Komplikationen von Operationen !

23. März 2010

 

Lassen Sie es nicht zu, dass bei Ihnen Verwachsungen entstehen !

Möglichkeiten, um die schmerzhaften und gefährlichen Folgen zu verhindern, unter denen bis zu 93% der Patienten nach Bauchoperationen zu leiden haben.

 

Gesetzt der Fall, bei 9 von 10 Patienten würden postoperative Infektionen entstehen, würde da der Arzt nicht Antibiotika oder ihre Dosierung ändern?

Natürlich würde er das tun !

 

Deshalb ist es erstaunlich, dass nicht mehr getan wird, um Verwachsungen zu vermeiden, die doch bei bis zu 93 Prozent der Patienten nach Bauchoperationen und nach Unterleibsoperationen entstehen. Ärzte schweigen während die Patienten leiden…

 

Verwachsungen:

meist nach Operationen bilden sich dünne Gewebestränge und haften an inneren Organen, die normalerweise nicht miteinander verbunden sind. Dies geschieht nach jeder Operation, egal ob es sich um eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) oder eine Laparotomie (Bauchschnitt) handelt.

 

Aber es ist in Zukunft nicht nötig, dass Sie und andere Patienten unter Verwachsungen und deren schmerzhaften Folgen leiden. Es gibt Operationstechniken und spezielle Verwachsungen Barrieren, um Verwachsungen zu vermeiden.

 

 

Verwachsungen sehen manchmal aus wie dünne Plastikfolien oder auch wie dicke Gewebestränge. Sie können zu Darmverschlüssen und Notoperationen führen und manchmal auch tödlich enden. Sehr häufig führen Verwachsungen zu chronischen Schmerzen und bei Frauen zu Unfruchtbarkeit, falls Verwachsungen sich an den weiblichen Fortpflanzungsorganen festgesetzt haben. Dies sind nur einige Beispiele.


Sie mindern die Lebensqualität der Patienten, führen oft zum Verlust von Arbeitsplätzen oder Berentungen, tragen zum Verlust von Produktivität und erhöhen das Risiko von schweren Komplikationen bei nachfolgenden Operationen. Darüber hinaus ist bei Patienten, die weitere Operationen vornehmen lassen müssen nicht nur das Risiko höher, dass sich noch mehr Verwachsungen bilden, sondern es ist, wie Studien gezeigt haben, bei 19-33% der Patienten der Fall, dass sie während dieser Operationen verwachsungsbedingte Darmperforationen (Verletzung des Darmes) erleiden. Dies führt wiederum zu bedeutend höheren Risiken: Bauchfellentzündung, längerer Krankenhausaufenthalt und postoperativer Komplikationen wie zum Beispiel Blutungen und Wundinfektionen.

 

Kurzum, es ist ein Teufelskreis und die Patienten sind mit dem Problem der Verwachsungen meisten allein gelassen. Es ist schwierig, dies zu vermeiden, denn Verwachsungen können praktisch nach jeder gynäkologischen Prozedur, Unterleibsoperation oder anderen Operationen im Bauch entstehen, einschließlich Eierstocksoperationen, Operationen zur Entfernung von Endometriose, Myomentfernungen, Gebärmutterentfernungen, Eileiterrekonstruierung, Darmoperationen, Bruchoperationen, Gallenblasenoperationen, Verwachsungs-Operationen, Verwachsunglösungen bei Darmverschlüssen, Blinddarmoperationen, Krebsoperationen, und Leber-und Milzoperationenen.

 

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Verwachsungen führen:

 

Trauma

Operationen stellen ein Trauma dar und der Körper produziert Verwachsungen als Verteidigung gegen dieses Trauma als normaler Beitrag zum Heilungsprozess.

 

Reduzierung der Gewebedurchblutung (Ischämie)

Während einer Operation kann das Durchschneiden von Gewebe, die Entstehung von Blutgerinnseln oder das Vernähen der Wunde die Durchblutung behindern, so dass eine Ischämie entsteht, was die Entstehung von Verwachsungen begünstigt.

 

Fremdkörper

Fäden, Flusen von Tüchern und Puder von Operationshandschuhen gehören zu den Dingen, die den Weg in den Körper des Patienten finden und Entzündungen verursachen können, was wiederum zu Verwachsungen führt.

 

Entzündungen

Endometriose und Unterleibsentzündungen können ebenfalls zur Verwachsungsbildung führen.

 

Wie häufig sind Verwachsungen?

Studien haben ergeben, dass sich bei 93% aller Patienten nach einer Bauchoperation Verwachsungen gebildet haben. Dieser Prozentsatz ist noch höher bei Patienten mit mehreren oder komplizierten Operationen.

Studien haben weiterhin ergeben, dass nur bei 10,4% aller Patienten, die nie eine Operation hatten Verwachsungen entstanden sind.

Die Wahrscheinlichkeit dass Verwachsungen bei Frauen entstehen wird höher, je mehr gynäkologische Operationen durchgeführt werden. Man hat festgestellt, dass zwischen 60 und 90% aller Frauen nach diesen Operationen an Verwachsungen leiden.

 

Verwachsungen sind verantwortlich für

49 bis 74% Dünndarmverschlüsse

15 bis 20% Unfruchtbarkeit und

20 bis 50% Chronische Unterleibsschmerzen

 

Verschiedene Methoden, aber keine Garantie

 

Obwohl es nicht möglich ist, das Verwachsungsrisiko gänzlich zu vermeiden, können Ärzte verschiedene Schritte vornehmen, die die Wahrscheinlichkeit der Verwachsungsbildung verringern. Die effektivste Methode schließt eine optimale Operationstechnik ein und die Anwendung einer physikalischen Barriere, um die Gewebeoberflächen während des Heilungsprozesses getrennt zu halten.

 

Eine gute Operationstechnik ist der erste Schritt und beinhaltet diese Schritte:

 

Stoppen von Blutungen

Ist dies unzulänglich, sind die Folgen Fibrinablagerungen, was wiederum Verwachsungen begünstigt. Das Vermeiden und rechtzeitige Stoppen von Blutungen und somit von Fibrinablagerungen ist also von äußerster Wichtigkeit.

 

Das Befeuchten von Gewebe

Das Gewebe muss stets feucht gehalten werden durch das Benutzen von feuchten Tüchern, um ein Austrocknen des Gewebes zu vermeiden. Ringerlaktat oder andere Feuchtigkeitslösungen verhindern auch, dass Talkumablagerungen oder Blutgerinnsel einen Krankheitsherd schaffen, auf den der Körper reagiert mit Entzündungen und Verwachsungen.

 

Trockene Tücher vermeiden

Verwenden sollten Ärzte keine trockene (Mullbinden und -tücher, da diese das Bauchfellgewebe stören und einen Fremdkörper hinterlassen können.

 

Feine und atraumatische Nähte

Die feinsten Nähte und Fäden aus synthetischem, nicht reagierendem Material vermindern Fremdkörperreaktionen.

 

Das Gewebe so wenig wie möglich berühren

Wenn das Gewebe zu sehr manipuliert wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Schäden an Gewebe und Blutgefässen entstehen. Wenn es wirklich notwendig ist, das Bauchfell direkt zu manipulieren, so sollten immer atraumatische Instrumente eingesetzt werden.

 

Bauchschnitte und Blutungen müssen möglichst vermieden werden

Am besten eignet sich die weiter unten vorgestellte endoskopische Operation mittels der gaslosen Lift-Bauchspiegelung (gaslose Lift-Laparoskiopie). Sie vermindert Trauma und Blutverlust und in Verbindung mit den obengenannten Techniken bietet sie die beste Möglichkeit das Entstehen von Verwachsungen zu reduzieren.

 

Vermeiden von Fremdkörpern

Sie können die Bauchfelloberfläche beschädigen, zu Entzündungen führen und letzendlich Verwachsungen verursachen.

 

Verschiedene Medikamente, die gewebelösende Inhaltsstoffe enthalten,  Antikoagulantien, Entzündungshemmer und Antibiotika wurden ausgewertet, in dem Bemühen, Verwachsungen zu reduzieren. Bis zum heutigen Tag hat keine noch so gut kontrollierte Studie die Effizienz dieser Medikamente belegen können. Das mechanische Trennen von Gewebe ist auch eine Möglichkeit und das Einsetzen von Barrieren zwischen Wundgewebeoberflächen scheint eine der vielversprechenden Methoden zur Vermeidung von Verwachsungen zu sein. Jedoch hat sich noch keine der gegenwärtig eingesetzten Barrieremittel und endogenen Netze, die in den Bauchraum eingebracht werden in verschiedenen Studien als effektiv erwiesen.

 

Vielversprechend

Dr Kruschinski’s Techniken zur Operation und Vermeidung von Verwachsungen:

„Die Methode, die ich im Kampf gegen Verwachsungen als die wirkungsvollste erachte, ist die gaslose Lift-Laparoskopie mit dem Abdo-Lift. Hierbei wird zum Anheben der Bauchdecke ein Lift-System eingesetzt, anstatt des Aufblasens mit dem Kohlendioxid-Gas bei der üblichen Bauchspiegelung. Das Kohlendioxid nämlich wird im Bauchfell zur Kohlensäure umgewandelt, so dass das Bauchfell und Organe angesäuert werden und niedrige pH-Werte entstehen, die zum Zelltod führen, was zusätzliche (neben dem Operationstrauma) Verwachsungen verursacht. Weiterhin entzieht das Kohlendioxid dem Gewebe Sauerstoff, wodurch eine sog. Hypoxämie (Sauerstoffmangel) des Gewebes entsteht, was wiederum zum Zelltod und Verwachsungen führt. Deshalb hat, laut Studien, die Methode der üblichen Laparoskopie mit CO2-Gas zu KEINER Senkung der Wiederaufnahmeraten wegen Verwachsungen geführt“  

   

Neben dieser Operationstechnik setzt Dr. Kruschinski aber auch eine spezielle Verwachsungen-Barriere ein, das SprayShield™, welches zur Vorbeugung von Verwachsungen führt. Dieses Gel wird auf die Wundflächen, die bei der Operation entstehen, aufgesprüht, haftet dort für ca.7 Tage und wird dann resorbiert und über die Niere ausgeschieden, also verschwindet vollkommen aus dem Körper, nachdem es seine Aufgabe, die Wundfläche vor Verklebungen (Verwachsungen) zu schützen, erledigt hat. Im Gegensatz zu anderen Verwachsungsbarrieren wirkt das SprayShield™ „am Ort“ der Applikation und gleitet nicht weg, wie flüssige Verwachsungsbarrieren, wie z.B. Adept® oder ähnliche.

 

„Da sich Verwachsungen schon ab 3 Stunden nach Ende des Operationsvorganges bilden können und sich weiter entwickeln bis zu 72 Stunden nach dem Eingriff, führe ich eine second look Laparoskopie am 5-7.Tag bei Verwachsungs-Patienten durch. Falls ich sehe, dass sich wieder Verwachsungen angelegt haben, können diese „unblutig“ mit Hilfe von Wasser (Aquadissection) leicht entfernt werden. Ich habe dieses Vorgehen bereits an mehreren hundert Patienten durchgeführt und es reduziert in hohem Masse die Notwendigkeit einer Folgeoperation. In meinem Patientenkollektiv sind ca. 85% der Patienten verwachsungsfrei in dieser zweiten Laparoskopie. Das bedeutet, dass nur 15% Schmerzen haben oder sie nach der Operation wieder entwickeln und mussten sich noch einer sog. third-look Laparoskopie unterziehen. In der Hälfte dieser Fälle waren Verwachsungen die Ursache der Schmerzen, es gab aber auch andere Gründe für die Beschwerden wie zum Beispiel Eierstockszysten oder Endometriose. Insgesamt waren die Verwachsungen aber auch in dieser Gruppe niedriger im Score, wenn man Grad und Ausmaß der Adhäsionen vergleicht mi der ersten Operation vergleicht. Somit waren diese third-look-Verwachsungsoperationen weniger extensiv und es musste weitaus weniger Gewebe geschnitten werden als in den vorherigen Operationen.“

 

Packen wir das Problem an

Verwachsungen können unglaublich schmerzhaft sein und führen dazu, dass die Patienten einen Arzt nach dem anderen aufsuchen, um davon geheilt zu werden. Sich einer Operation zu unterziehen, birgt viele Risiken gefahren. Viele Patienten werden zudem durch diese Bauchschnitte entstellt und verunstaltet, die wieder Verwachsungen verursachen. Die Ärzte wissen immer mehr und lernen immer mehr darüber wie man Verwachsungen bekämpfen kann. Diejenigen Ärzte, die nicht über Verwachsungen und deren Behandlungsmöglichkeiten aufklären, vernachlässigen ihre ärztlichen Pflichten. Es sollte möglichst alles dafür getan werden, dass  bei Patienten Bauchschnitt-Operationen vermieden werden, was heute in 99 % der gutartigen Befunde möglich ist (EndoGyn). Bei bereits vorhandenen Verwachsungen, sollten diese Patienten wenigstens an spezialisierte Zentren mit einer Infrastruktur, wie oben beschrieben, überwiesen werden.

 Mehr dazu lesen Sie hier

Beitrag drucken Beitrag drucken Artikel versenden Artikel versenden